Wenn ich die Möglichkeit dazu bekäme, würde ich gern einen Blick in die Zukunft werfen. Nicht, um zu erfahren, was mit mir geschieht, sondern wie es mit der Welt weitergeht. Wie sieht die Erde in 50, 100, 200 Jahren aus? Werden immer noch Kriege geführt? Womöglich ist dann fast alles Leben bereits ausgelöscht und es wird nur noch vereinzelt oder in Grüppchen um die eigene Existenz gekämpft – wie schon in vielen düsteren Dystopien beschrieben. Kann das so schnell passieren? Ich hoffe, nicht. Ich will fest daran glauben, dass die Menschen endlich und nicht allzu spät begriffen haben, dass es auch anders geht – ohne Waffen, Bomben und Hass, aber mit Achtung, Liebe und Zusammenhalt.
Meinetwegen können es auch die (nicht bösen!) Aliens sein, die eingreifen und uns retten, die uns ein Ultimatum stellen: Entweder ihr besinnt euch oder ihr werdet vernichtet. Ohne solch einer Drohung, bloß mit Überzeugungskraft, wird das wohl bei Menschen nicht funktionieren. Vielleicht zeigen sie uns danach die vielversprechenden Optionen auf und helfen bei der Entscheidungsfindung und Durchführung? Klar, es wäre für die Menschen äußerst beschämend, nichts selbst auf die Reihe zu bekommen. Aber egal, wie – ob aus eigener Kraft oder mit fremder Hilfe – es muss den Erdbewohnern gelingen, ihren Planeten zu schützen und das Leben darauf zu bewahren, sodass jeder Einzelne zu bestimmter Zeit sein Glück finden kann.
Ja, in solch einer Zukunft würde ich gern einen Tag (oder zwei, oder drei) verweilen, auch wenn ich weiß, dass es mich dann längst nicht mehr gibt und ich nur, um es einmal so auszudrücken, eine flüchtige Erinnerung an mich selbst bin.
Wer stellt mir also eine Zeitmaschine zur Verfügung? Wer möchte mitmachen? Vielleicht meine Frau? (Ich frage sie auf jeden Fall zuerst). Zu zweit fühlt man sich doch etwas sicherer, erhält Rückendeckung und kann sich untereinander austauschen. Außerdem mag ich es nicht, allein unterwegs zu sein, insbesondere, wenn es so weit von Zuhause weg und in die vollkommen unbekannte, ferne Gegend gehen soll.
PS: Denkt nicht einmal daran, mir gleich eine Reise in die Vergangenheit anzubieten. Darauf lasse ich mich niemals ein. Was hinter mir liegt, ist vorbei. Abgeschlossen. Nicht mehr da.
Kommentar schreiben