Offene Lesebühne, die dritte

An der offenen Lesebühne der Stadtbücherei Lüdenscheid am 4. Juni nahmen diesmal nur vier Autorinnen und ein Autor teil und so ging die Zeit auch viel zu schnell um 😒

Artikel in "Lüdenscheider Nachrichten", 06.06.2019
Artikel in "Lüdenscheider Nachrichten", 06.06.2019

Zu dem Zeitungsartikel: Leider wurde das Gruppenfoto nicht verwendet, aber vielleicht ist es einfach nicht gut genug geworden 😉 Nachfolgend also noch ein paar eigene Bilder. 

Die Angaben zu meinen Auftritt stimmen auch nicht so ganz, deswegen möchte ich sie gern berichtigen. Natürlich ist das von mir vorgestellte Buch nicht meine Anthologie und es ist auch nicht kürzlich veröffentlicht, sondern erscheint erst nächste Woche, was ich selbstverständlich im Vorfeld auch gesagt habe. Und um Mobbing geht es in „Offener Brief“ nicht. Aber egal. Es war trotzdem ein schöner Leseabend mit einem Austausch danach, wenn auch nur im kleinen Kreis. 

 Was mich außerordentlich gefreut hat, ist das offensichtliche Interesse an der Anthologie "Über Mut – Über Leben: Vom Opfer zum Helden"; einige der Zuschauer haben sich den Titel sogar schon vorsorglich notiert. Ich bin gespannt ... 😃

 

Aus meinem Beitrag:

"... Ich wollte es nicht glauben, mein Verstand sträubte sich dagegen. Doch das kleine Mädchen in mir wusste es besser. Es flehte mich an, ihm zuzuhören, seinen Schmerz wahrzunehmen, es zu beschützen. Viel zu spät, dachte ich, viel zu spät! Ich dachte, das würde sowieso keinen Sinn mehr haben, keiner könnte das, was geschah, rückgängig machen, nicht einmal eine "Rechnung" könnte ich dem Täter vorlegen, denn er lebte nicht mehr. Ich beschloss, die Sache für mich zu behalten – keiner sollte davon erfahren. Zu groß war meine Scham. Die Scham eines Kindes. Das verstand ich jedoch erst später! Und mit diesem Verstehen kam der Zorn – nein, so nicht. SO NICHT! Du bist erwachsen, du kannst nicht die kleine Rosa, die jetzt erst, nach fast fünfzig Jahren, sich zu Wort meldet, wieder zum Schweigen zwingen. Sie will gehört werden – vielleicht auch von der ganzen Welt, aber zuallererst von dir, denn nur du kannst dich ihrer annehmen, ihren Schmerz fühlen, ihre Scham verstehen und sie überwinden. Nein, ich wollte nicht mehr schweigen, egal, wie groß der Widerstand und Unmut in meinem Umfeld auch sein mochte ..." 

 

Zum Buch:

Die Anthologie enthält 54 ergreifende Geschichten, die von verschiedensten Lebensereignissen erzählen. Es geht um Mobbing, häusliche Gewalt, Missbrauch, aber auch Krieg, Krankheiten, Sucht, Coming-out.
Das Besondere: 60% des Verkaufserlöses spendet der Heppenheimer Q5 Verlag an drei gemeinnützige Vereine, die sich um Opfer von Gewalt in ihrer unterschiedlichsten Ausprägung kümmern. Das sind: re-empowerment, ANUAS und Quarteera.

Kommentare: 0