Artikel mit dem Tag "Depression"



Bild von Syaibatul Hamdi auf Pixabay
Was lange währt, wird gut? Zweimal verschoben wegen Krankheit des Arztes bzw. Fortbildung des Praxis-Teams, kam am 24. August der Termin bei dem neuen Arzt doch noch zustande. Ich weiß nicht, ob ich belustigt, verwundert oder entsetzt sein soll. Eigentlich bin ich alles …

Bad Sooden-Allendorf
In dieser überarbeiteten Fassung sind zwei meiner früheren Blogartikel vereint: „Ein Ort zum Innehalten“ und „Zwei Orte – zwei Charaktere“. Ich finde, sie gehören zusammen, handelt es sich doch um meine Vorfahren. Die Geschichte ist ebenso im Almanach 2022 der Deutschen aus UdSSR-Nachfolgestaaten enthalten („Hier war ich, dort bin ich“).

Manchmal rufe ich in Google Maps meinen Wohnort aus dem früheren Leben auf. Es ist ein seltsames Gefühl, die Straße und das Haus zu sehen, in dem ich 17 Jahre meines erwachsenen Lebens verbracht habe – bis Mitte November 1992. Mich wieder in diese andere Welt, wenn auch nur gedanklich, zurückzuversetzen, fällt mir schwer und bringt mich in eine albtraumhafte Stimmung. Es ist wie an einen Ort des Schreckens zurückzugehen – du fürchtest dich davor, aber gleichzeitig zieht es dich hin.

In dunklen Zeiten der Angst, einer Angst, die mich immer wieder heimsucht, besonders im Dezember, hilft mir die Musik. Das Ergebnis mehrerer Jahre – ist meine Sammlung ziemlich groß. Es sind Klänge, die mich direkt berühren, meine inneren Saiten anspielen; sie sind wie Balsam für meine Seele. Es darf keine Discomusik oder Ähnliches sein – die ertrage ich in solchen Momenten nicht, nein – die Melodien müssen sich meinem Gemütszustand anpassen, mit mir fühlen, trauern und weinen...

20. Waren Sie als Kind oft krank? Als Kind war ich kaum krank. Ich hatte zwar ab und zu Ohren- oder Halsschmerzen, aber sonst, was den Körper angeht, nichts Gravierendes. Zum Glück hatte ich auch keine Zahnprobleme und blieb somit von den damaligen grausigen Behandlungen verschont.

Im Blogartikel „Ein Ort zum Innehalten“ habe ich schon erwähnt, dass meine Frau und ich auf dem Nachhauseweg aus Bayern einen Abstecher nach Kirchheimbolanden machen werden, in den Ort, aus dem die Vorfahren meiner Mutter kommen. Das haben wir auch getan.

Bild von Hans Braxmeier / Pixabay
15. Wer war der beste Freund, die beste Freundin? Was war das Besondere an ihm/ihr? Gestern habe ich von meiner besten Freundin geträumt … Wahrscheinlich deswegen, weil ich mich in den letzten Tagen mit der entsprechenden Frage wieder einmal auseinandersetzte. Im Traum trafen wir uns und wir sprachen uns endlich aus. Sie sagte mir, dass sie mich sehr vermisse, aber gewisse Umstände (Menschen) hindern sie daran, mit mir Kontakt aufzunehmen.

Und weiter gehts mit Fragen und Antworten 10 - 12. 10. Was war die schönste Erinnerung? Gewiss habe ich nicht nur Schlimmes und Negatives in meiner Kindheit erlebt, sondern auch viel Freude und Glücksmomente gehabt. Aber was war am schönsten?

Das Grab meiner Mutter Ida Schütz
Es ist für mich inzwischen so selbstverständlich – mein Leben im Wohlstand, in der Demokratie. Und doch denke ich oft an vergangene Zeiten, daran, was für ein Glück (im Unglück) ich hatte, in Russland als Deutsche geboren zu sein. Sonst wäre meine Familie dem totalitären Regime wohl niemals entkommen. Eigenartig, dass das Land mir erst im Nachhinein wie ein Albtraum vorkommt. Als ich noch dort lebte und keine Alternativen kannte, schien mir mein Leben normal zu sein. Ich hatte zu...

Alles, was in Deutschland nicht zu gebrauchen war, ließ ich in Russland zurück, nicht nur materielle Dinge, auch veraltete Lebenseinstellungen und sogar einige Gewohnheiten im Alltag. Mit der Depression jedoch ging das nicht so einfach, sie blieb in meinen Schatten hängen und sobald sie die erstbeste Gelegenheit bekam, trat sie hervor. Lange hatte sie nicht warten müssen, schon bei der Ankunft am 4. Dezember 1992 im Frankfurter Flughafen schlug sie erbarmungslos zu.

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