Als junges Mädchen bin ich ziemlich in mich gekehrt gewesen. Schon von klein auf grübelte ich über dies und jenes, machte mir viele Gedanken um das Universum und seine Geheimnisse, versuchte, das Sein zu ergründen und mir das Nichtsein vorzustellen. Ich träumte von einer besseren Welt, in der alles so war, wie ich es mir und für mich wünschte. Die Träumereien liefen letztlich unweigerlich in den tristen Alltag hinaus, immer und immer wieder. Dann kam die Schulzeit, die es mir auf...

Außer Aneta habe ich nur noch zu meiner jüngsten Schwester Kontakt. Die zwei älteren (noch lebenden) Geschwister wollen von mir nichts mehr wissen. Aus Gründen. Was sie auch über mich denken und sich zurechtlegen – ich habe keinen Einfluss darauf, vor allem, da sie nicht im Geringsten an dem interessiert sind, was ich zu sagen habe. Also lasse ich sie gewähren.

Mit meiner Schwester Aneta, die in Berlin im Pflegeheim lebt, telefoniere ich jeden Tag, oft sogar mehrmals am Tag. Letzte Zeit ist das etwas schwieriger geworden. Ich weiß nicht, ob es an beginnender Demenz liegt oder vielleicht etwas anderem, aber sie hat es fast vollständig verlernt, mit dem Telefon umzugehen, und schafft es noch gerade so, ihren Sohn, mich oder die anderen Geschwister anzurufen.

„Du hast schon lange nichts in deinem Blog geschrieben“, sagte meine Frau neulich, „und auch gar nicht von dem Tag erzählt, an dem wir statt zu Hause unvorhergesehen ganz woanders gelandet sind.“ Stimmt, habe ich versäumt. Dann ist es wohl höchste Zeit, das nachzuholen.

Wenn ich die Möglichkeit dazu bekäme, würde ich gern einen Blick in die Zukunft werfen. Nicht, um zu erfahren, was mit mir geschieht, sondern wie es mit der Welt weitergeht. Wie sieht die Erde in 50, 100, 200 Jahren aus? Werden immer noch Kriege geführt? Womöglich ist dann fast alles Leben bereits ausgelöscht und es wird nur noch vereinzelt oder in Grüppchen um die eigene Existenz gekämpft – wie schon in vielen düsteren Dystopien beschrieben. Kann das so schnell passieren? Ich hoffe,...

Erst nachdem man sich mit dem Thema Kindermissbrauch auseinandergesetzt hat, wird man sich der wahren Ausmaße dieses abscheulichsten aller Verbrechen bewusst und fühlt sich einer schwarzen, bodenlosen Ohnmacht nahe.

Einige meiner Leserinnen und Leser haben sicher mitbekommen, dass meine Schwester Aneta im Heim wohnt. Ihr größter Feind, wie sie selbst sagt, ist die Depression, und das richtige Medikament ist wohl für sie noch nicht erfunden worden. Vielleicht gibt es das auch, doch es findet sich kein Arzt, keine Ärztin, der oder die sich Aneta einmal zuwenden und ihr helfen würde … wenigstens es versuchen würde! Momentan ist sie in dieser Hinsicht völlig aufgeschmissen.

Spaßeshalber (aber auch mit einem Quäntchen Ernst) und vor allem aus Neugier habe ich ChatGPT gefragt, ob sie Informationen über mich und meine Veröffentlichungen hat, und offen gesagt, nicht wirklich mit einer „wissenden“ Antwort gerechnet. Doch, Überraschung: ich bekam sie! Den Text habe ich ein wenig korrigiert, nämlich: „ist eine autobiografische Erzählung“ in „beinhaltet autobiografische Erzählungen“ geändert (was ja mehr der Tatsache entspricht) und ein paar...

Mit zunehmendem Alter grübelt Mensch häufiger über die Endlichkeit des Lebens nach. Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr da bin? Was hinterlasse ich, abgesehen von einer Ruhestätte auf dem Friedhof? Dabei meine ich nicht materielle Dinge oder Ersparnisse – davon wird es wahrscheinlich kaum etwas geben. Es geht viel mehr um persönliche, geistige Werte, darum, dass sie nicht nur meinen Angehörigen zugänglich bleiben, sondern auch anderen Menschen, auch wenn sie mich vielleicht nie...

Schreibanreiz bei WordPresss: Gibt es ein Zitat, nach dem du dein Leben lebst oder an das du oft denkst

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