Buchrezensionen


«Открытия»

Antje Naudis-Sonnig

«Открытия» — книга, очень меня поразившая. Она содержит совершенно удивительные открытия (именно открытия!) сделанные необыкновенным человеком.

Антье Наудис-Зонниг (Antje Naudis-Sonnig) рассказывает о своей жизни в очень непривычной форме. Хотя я человек, не увлекающийся эзотерикой и не понимающий её основ и законов, но истории Антье меня захватили, и я охотно последовала за её повествованием, полным неожиданных поворотов и умозаключений. У писательницы свое, особенное видение мира и восприятие происходящего в нём. Она как бы живет еще и в другой сфере и чувствует то, что нормальному человеку не дано. Поэтому меня совершенно не удивила её магическая способность общаться с сестрой, которой в физическом смысле давно уже нет среди нас. У меня было такое впечатление, что это вполне естественно и иначе и быть не может.

Но, пожалуй, еще больше меня впечатлили представления писательницы о ценностях жизни, о свободе, к которой каждый человек должен стремиться. Роли женщины и мужчины в нашей жизни, почему они так различны? Почему женщине так часто пытаются навязать определенный стереотип? Почему она, например, обязательно должна выходить замуж, рожать и воспитывать детей — хочет она того или нет? Где же тут свобода личности, свобода выбора?

Автор много раздумывает о любви, о разных её направлениях, о многообразии сексуальных ориентаций. Её идеи совсем нетрадиционные, они вносят свежий ветер в межчеловеческие и семейные отношения. Она рассматривает различные проблемы, решение которых, возможно, лежит в совсем уже недалёком будущем. Проблемы, о которых всем нам полезно подумать. Она не боится высказывать то, что многие еще не могут принять из-за узкого мышления и нежелания заглянуть за горизонт.

Я думаю, если бы в нашем мире было бы побольше таких людей, свободных и стремящихся к проявлению всего позитивного потенциала, заложенного в нас, тогда жизнь на земле была бы намного гармоничнее.

 Большой респект, Антье, и спасибо за прекрасную книгу. И особенно — за свободу мысли и слова!

 

Книгу можно купить здесь: https://ridero.ru/books/otkrytiya/

Произведения Antje Naudis-Sonnig в Избе-Читальне


„Die Nacht dazwischen“

Heather M. Kaufmann

Das Leben hat ihn wieder

 

„Die Nacht dazwischen“ von Heather M. Kaufmann ist keine reale, sondern eine Fantasy-Geschichte. Dennoch hat sie viel mit dem wahren Leben gemein. Es geht darin um schmerzliche Verluste, um Schuldgefühle, um Wiedergutmachung. Aber kann man noch etwas wiedergutmachen, wenn ein geliebter Mensch für immer von uns gegangen ist? Wir wissen, dass es nicht möglich ist, ihn zurückzuholen, ihn noch einmal zu umarmen, ihm das zu sagen, was man zu Lebzeiten versäumt hat, zu sagen.

Der zwölfjährige Lenny macht eine abenteuerliche, hindernisreiche und gefährliche Reise, geführt und unterstützt von einem sonderbaren Mädchen, das gar nicht existieren dürfte. Aber so ist es nun mal in märchenhaften Geschichten. Es gibt immer jemand, der heldenhaft, hilfsbereit ist und einem zur Seite steht, und es gibt denjenigen, der boshaft, leidbringend und aufs Vernichten aus ist, und dem der Kampf angesagt werden muss.

Der Junge soll seine in der Zwischenwelt gefangene Zwillingsschwester befreien, deren Tod er noch nicht verarbeitet hat, weil er sich schuldig fühlt für das, was passiert ist. Diese schreckliche Last raubt ihm den Schlaf und die Lebensfarben.

Alle seine Fähigkeiten werden auf die Probe gestellt. Wozu ist er bereit, um am Ende das zu erreichen, was sein sehnlichster Wunsch ist? Wie geht er damit um, dass es nicht wirklich nach seinem Plan läuft? Ja, die Enttäuschung ist groß. Und doch bereichert ihn diese Reise, gibt seinem Denken einen neuen Anstoß und lenkt es in eine andere Richtung.

Lenny hat eine lange Nacht, wahrhaftig zwischen Sein und Nichtsein, hinter sich. Obwohl er keine Erinnerung davon behält, kehrt er verändert in sein Zimmer zurück. Der Junge hat gelernt, das Leben in all seinen Regenbogenfarben zu schätzen, aber auch zu akzeptieren, dass es nicht immer nach eigenen Wünschen geht, dass es manchmal notwendig ist, loszulassen. Loszulassen, um einen anderen Menschen zu befreien, aber auch um die eigene Freiheit zu erlangen. Nur so ist man offen für neue Erfahrungen. Und ihn erwartet etwas Neues – eine überraschende Wende in seinem Leben. Vielleicht ist es die Belohnung für das, was er in der Nacht geleistet hat? … Vielleicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? … Das Leben hat ihn auf jeden Fall wieder.

 

Fazit: „Die Nacht dazwischen“ ist ein großartiges und, im wahrsten Sinne des Wortes, fantastisches Buch für Kinder und Jugendliche. Aber auch ich als Erwachsene habe es gern gelesen!

 

Blog der Autorin Heather M. Kaufmann: https://hmkaufmann.com

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„Vom Hasen, der auszieht, die Angst zu verlieren“

Heather M. Kaufmann

Der Lange Weg aus der Finsternis

 

Schon allein das Cover des Buches macht neugierig und zusammen mit dem Titel verspricht das Memoir eine packende Reise. Nun bin ich dem Hasen gefolgt und meine Erwartungen sind sogar übertroffen worden.

Es ist ein kluges, ehrliches, Hoffnung spendendes Buch und so geschrieben, wie ich es selbst schreiben würde, wenn ich so perfekt mit der Sprache umgehen könnte.

Die Angst, die über alles herrschende Angst … Wie geht ein Mensch damit um, wenn sie ihn plötzlich überfällt, wenn die Krankheit dann zu seinem ständigen Begleiter wird? Wie kam es dazu, was waren die Vorboten, die ersten Warnzeichen? Wie lebt es sich mit dieser dunklen Macht, die einen im eisernen Griff hält und nicht loslässt? Wie findet man letztendlich doch einen Ausweg?

All die Fragen werden im Buch beleuchtet – mit Erkenntnissen nicht nur der Hilflosigkeit, bitteren Niederlage und Resignation, sondern es werden auch neue, rettende Möglichkeiten aufgespürt. Das Memoir enthält keine Ratschläge, jedoch einige Gedanken und Anregungen, die die Situation der Betroffenen erleichtern würden. Die Worte sind gut gewählt: klar, realistisch, schonungslos, aber ohne übertrieben dramatisch zu wirken. Die Autorin ist nicht darauf aus, Mitleid zu erwecken; sie findet den richtigen Ton, der die Leserschaft anspricht und zum „Zuhören“ zwingt.

Auch ich habe aufmerksam zugehört, bin den steinigen Weg mitgegangen und habe zum Schluss etwas Wundervolles miterleben dürfen. Mir war so, als ob ich aus dem dunklen, engen Gefängnis in eine farbenfrohe, luft- und sonnendurchflutete Welt hinausgetreten wäre. Ein Glücksgefühl der Befreiung!

Der Hase, sprich Heather – die Autorin des Buches, hat die Furcht abschütteln können und einen, wenn auch zunächst schmalen, Pfad aus der Finsternis ins Licht gefunden. Die Fotografien sind etwas ganz Besonderes im Buch. Sie verleihen dem Erzählten eine magische Kraft und machen es für mich noch kostbarer. Ein harmonischer Abschluss der strapaziösen Reise zurück ins Leben.

Als kleinen Kritikpunkt würde ich die oft zu langen Sätze anmerken. Doch macht das für mich den Inhalt keineswegs weniger wert. 

Herzlichen Dank an Heather für die gegebene Möglichkeit „mitzureisen“ und die Einblicke in das Erlebte.

 

Blog der Autorin Heather M. Kaufmann: https://hmkaufmann.com

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Buch bei Amazon.


„Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“

Jostein Gaarder

Erstaunliche Erkenntnisse

 

Der Mensch, das Leben, das Universum ...

Die faszinierendsten und geheimnisvollsten Themen. Woher kommen wir, wohin gehen wir? Hat unsere Existenz überhaupt einen Sinn?

Das Sterben ... Was passiert mit uns, wenn wir aufhören zu atmen, was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind? Wir denken nicht viel darüber nach – solange wir zufrieden und gesund sind. Aber irgendwann, zu einem gewissen Zeitpunkt, werden viele von uns sich diese Fragen stellen – vielleicht auch ich. Wie schwer würde es mir fallen, zu realisieren, dass ich todkrank bin, dass mir vielleicht nur noch ein paar Monate zum Leben bleiben? Was würde ich tun, wie würde ich mich verhalten? …

Und wie geht es einem Kind, das erfahren muss, dass es nicht mehr lange zu leben hat?

Cecilie ist so ein Kind. In ihrem tiefsten Inneren weiß sie, dass sie nicht mehr gesund wird, obwohl sie ihre Gewissheit nicht zeigen will und tapfer gegen die Krankheit ankämpft. Sie könnte noch so vieles erleben; gerne würde sie wenigstens noch einmal in diesem Winter Ski laufen oder Schlitten fahren, im Sommer vielleicht wieder nach Kreta fliegen und am Strand wunderschöne Steine sammeln. Nun hat sie nicht einmal die Kraft, um selbständig das Bett zu verlassen und mit ihrer Familie Weihnachten zu feiern. Aber eines Nachts erscheint in ihrem Zimmer Ariel – der kleine Engel. Nach seinen eigenen Worten, ist er gekommen, um Cecilie zu trösten. Es ist seine Aufgabe, Menschen, die im Sterben liegen, zu helfen, sie auf die letzte Reise vorzubereiten.

Cecilie und Ariel – zwei Kinder Gottes ... Sie reden miteinander, so unbefangen und selbstverständlich, wie es auch nur zwei Kinder tun können. Das Mädchen versucht, dem Engel zu erklären, wie es so ist, ein Mensch zu sein, und Ariel erzählt Cecilie eine Menge erstaunlicher Sachen über die Schöpfung, über Gott und die Seele und natürlich auch über sich selbst. Sie eröffnen sich gegenseitig das ganze Universum von völlig neuen, ungewöhnlichen Seiten ...

Das Leben hat einen Sinn, auch wenn es noch so kurz ist! Das sagt uns Jostein Gaarder in seiner wundervollen und tiefergreifenden Geschichte "Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort" – einer Geschichte über das Mysterium der Schöpfung.

***

Diese Buchbesprechung schrieb ich im Auftrag der Bücherei für die Lokalzeitung im September 2000. Heute entdeckte ich die Zeitung zwischen alten Unterlagen. Als ich den Text noch einmal las, fiel mir plötzlich eine kleine, aber erstaunliche Ähnlichkeit mit meiner Novelle "Andersrum" auf.

Zwar gibt es in der Geschichte über die kleine Lisa keinen Engel, sondern einen geheimnisvollen Duh – aber auch er kam, um Lisa zu helfen, um sie zu trösten und zu stärken. Ebenso wie Ariel es tat. Beide haben Wunderbares vollbracht! Dieser Gedanke erfüllte mich mit Freude. Wieder einmal wurde mir bewusst, dass es gut und richtig war – Menschen von dem kleinen Mädchen und ihrem Leben zu erzählen.

Nein, vor 20 Jahren 'ahnte' ich noch nichts von Lisa und ihrem Schicksal, aber schon damals bewegte mich Jostein Gaarders Roman zutiefst. Auch wenn ich an Gott nicht glaube, war diese Geschichte für mich eine Art Offenbarung. Offenbarung darüber, dass das Leben ein Wunder ist, ganz gleich, wie lange es dauert.

Und es spielt keine Rolle, ob man mithilfe Gottes, eines Engels, eines anderen Wesens oder einfach nur aus eigener Kraft zu dieser Erkenntnis kommt.

Novelle "Andersrum" von Rosa Ananitschev

„Stalin. Die geheimen Aufzeichnungen des Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili“

Richard Lourie

Die ganze Wahrheit?

 

Eine Buchbesprechung, ebenso aus dem Jahr 2000, veröffentlicht in der „Westfälischen Rundschau“.

 

Es gibt einen Namen in der Geschichte Russlands, der auch jetzt noch furchterregend ist, der eine grenzenlose Macht und Gewalt symbolisiert. Für die ältere Generation des Landes war dieser Name jedoch keine Geschichte, sondern die bloße Realität, in der kaum eine Familie vom Tod und Leid verschont blieb. 

Ja, es ist Stalin, der die blutigen Seiten in die Geschichte des russischen [sowjetischen – würde ich nun berichtigen, denn es waren nicht nur Russen] Volkes schrieb. Es ist Stalin, der es geschafft hat, sich zu seiner Zeit von diesem Volk vergöttern zu lassen – trotz allem, was er ihm angetan hat. Wie konnte es dazu kommen? Die Historiker haben ihre Antwort auf diese Frage. Aber wie würde Stalin es aus eigener Sicht erklären? Wie würde er selbst seinen Weg nach oben beschreiben? Was waren seine Gedanken, seine Gefühle? Wir wissen das nicht, denn Stalin hinterließ kein Tagebuch.
Wir können nur ahnen und fantasieren. So wie Richard Lourie in seinem Roman
„Stalin. Die geheimen Aufzeichnungen des Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili“ fantasiert. Es ist eine raffinierte Mischung von Fakten, Spekulationen und Fiktion, die uns die ganze „Wahrheit“ über den grausamen Diktator erfahren lässt. Wir verfolgen alle Stufen seines Lebens und er offenbart uns seine Wünsche und geheimen Ängste, breitet vor uns seine Machtpläne aus, die kaltblütig und skrupellos sind. Wie sehr ihn der Kampf mit seinem Feind Nr. 1 Leo Trozki beschäftigt, warum es ihm so wichtig ist, ihn rechtzeitig zu beseitigen, was für ein Geheimnis soll für immer verborgen bleiben. Stalin persönlich kann unsere Neugier stillen. „Seine“ (und Richard Lourie) Geschichte erfüllt uns mit Schaudern, und sie ist so meisterhaft geschrieben, dass man beim Lesen wirklich das Gefühl hat, Stalins Autobiografie in der Hand zu halten.

Buchbesprechung - Artikel in der "Westfälischen Rundschau"

„Wie Schatten werden“

Lilli Gebhard

Aus dem Herzen heraus

 

Gedichte rezensieren ist nicht leicht. Dafür bin ich keine Profirezensentin und auch keine große Poesiekennerin. Ich muss sogar zugeben – in Deutschland lese ich nicht so oft Gedichte. Ich bin mit der Poesie von Puschkin, Lermontow (meinem Lieblingsdichter), Jessenin, Achmatowa und anderer russischer Dichter aufgewachsen. Mit der deutschen Lyrik jedoch konnte ich von Anfang an nicht so richtig warm werden. Aber vielleicht nur, weil ich mich nicht intensiv genug damit befasst habe und es noch Nachholbedarf gibt. 

 

Vor ein paar Tagen bin ich unverhofft in Besitz des kleinen Gedichtbandes „Wie Schatten werden“ gekommen. Schon die ersten Verse finden den direkten Weg in mein Herz, berühren meine inneren Saiten, verschmelzen mit dem eigenen, leisen, dennoch tief sitzenden Schmerz, werden eins mit ihm. Die Gedichte haben etwas Magisches in sich. Sie ziehen mich an und ich muss jedes davon mehrmals lesen, um es aufs Neue zu verinnerlichen und wirken zu lassen.
Wieder einmal wird mir bewusst, dass wir die Last unserer Vorfahren in uns weiter tragen, dass diese Last auch auf meinen Schultern liegt.
Die Autorin und Lyrikerin Lilli Gebhard ist in Deutschland geboren. Sie hat mit der Vergangenheit ihrer russlanddeutschen Eltern und Vorfahren nichts zu tun – denkt man! Und doch beschäftigen sie ihre Schicksale. Doch möchte sie davon erzählen – in knappen, ungereimten Versen. Gerade diese Ungereimtheit machen die Gedichte so kraftvoll, verleihen ihnen Ausdruck und Gewicht.

Wenn wir die Toten begraben hätten
Doch wir konnten es nicht
Sie liegen noch immer 
Am Wegesrand
In der Steppe
In Birkenwäldern
An Flussufern
Auf den Seelen

Wenn wir sie begraben hätten
Wir müssten nicht nur 
Arbeiten
Geld verdienen
Häuser bauen
Wir könnten leben.

Ja, wir könnten leben. Wir könnten frei und glücklich sein.
Die Toten zu begraben, ihre Schatten nicht mehr hinter sich herzuziehen – wie soll uns das gelingen, wenn es doch so viele sind? Es geht nur auf eine Weise – an sie erinnern, darüber reden und darüber schreiben. Aus dem Herzen heraus – in die Herzen hinein.

Wenn meine Seele Flügel bekäme
Sich ausbreiten würde
Leicht schwebend
An deine Seele heranrührte
Sie würde Frieden finden

So hat die Gedichtsammlung „Wie Schatten werden“ ihren Platz nicht nur in meinem Bücherregal gefunden – auch in meinem Herzen.

 

https://idrh-hessen.de/interview-mit-dr-lilli-gebhard/

 

Das Buch im Manuela Kinzel Verlag


„Gesammelte Scherben“

Melitta L. Roth

Jede Scherbe einzigartig

 

Auf die „gesammelten Scherben“ war ich sehr gespannt. Denn Scherben sammeln ist ein Begriff, der mich sofort in meine Kindheit versetzt, in die Zeit, als ich noch sechs – acht Jahre alt war und wirklich Scherben sammelte. Auch wenn man es vielleicht nicht glaubt – es war eine abenteuerliche Beschäftigung für ein kleines Mädchen im Dorf. Aber um mich soll es ja hier nicht gehen, sondern um meine Meinung zu dem Buch von Melitta L. Roth.
Ich sage es gleich: Die Autorin hat meine Erwartungen keineswegs enttäuscht, im Gegenteil – ich finde die Texte, die Kurzgeschichten, die dazwischen „gestreuten“ Miniaturen und kleinen Gedankensplitter sehr gelungen. Nicht umsonst – die Assoziation mit den Scherben meiner Kindheit. Für mich waren es damals Kostbarkeiten, ebenso kostbar sind die im Buch zusammengebrachten „Scherben“. Nein, sie passen nicht unbedingt zueinander – die Menschen, die dahinter stecken … Zu unterschiedlich sind sie. Wir erleben Großmütter und Großväter, Vertreter der jüngeren Generation, Jugendliche. Und doch eint sie alle etwas. Sie sind zusammen ein eigentümliches Volk, wenn man das so sagen darf. Ein besonderes Volk, das vor Jahrhunderten entwurzelt wurde, um nach langer Reise in der Fremde Fuß zu fassen und ein neues Leben aufzubauen, um dann erneut der Heimat vertrieben zu werden. Ein Volk, das verfolgt, gedemütigt, entwürdigt, der Freiheit beraubt wurde. Wie viele waren es, die nicht überlebten, die ohne jegliche Schuld hingerichtet wurden? … Ein Volk, das letztendlich zu seiner Urheimat zurückgefunden hat … und sich doch wieder fremd fühlt.
Jede Scherbe / jeder Charakter ist anders, wertvoll und einzigartig, aber alle sind sie perfekt geschliffen und ins Licht gesetzt. Und alle tragen sie eine Botschaft, oder besser – mehrere Botschaften.

Man muss einfach das Buch in die Hände nehmen, lesen – Geschichte für Geschichte, und betrachten – Scherbe für Scherbe. Am Ende stellt sich heraus – Russlanddeutsche sind gewiss Menschen so wie du und ich, mit ähnlichen Sorgen, Träumen und Hoffnungen … Und doch sind sie anders, denn sie haben einen besonderen, einen langen und steinigen Weg hinter sich, der teilweise so schlimm war, dass sie darüber nicht zu sprechen wagen. So schlimm, dass sogar die junge Generation noch unter Einfluss dieser Vergangenheit leidet. Melitta L. Roth hat sich aufgemacht, um diesen Menschen mit ihren Geschichten eine Stimme zu geben.

Nun schlage ich das Buch noch einmal auf und ein paar Zeilen springen mir ins Auge. Sie lassen mich den Atem anhalten. Wie viel Wahrheit steckt hinter diesen Worten!

Es war eine unpersönliche Sprache, so als wäre sie selbst aus ihren Sätzen verbannt worden.
Man hat.
Man wurde.
Man musste eben.
Man ist und bleibt in der Welt eine graue Masse Mensch. Formbar. An irgendeinen Ort platzierbar. Deportierbar.
Ersetzbar.
Herdenmensch.
Kleine Steinchen auf einer staubigen Straße, von einem Stiefel angestoßen und zum Rollen gebracht. Bloß kleine rollende Steinchen.

„Gesammelte Scherben" bei Amazon.

„Gesammelte Scherbenim ostbooks-Buchstudio.

Blog von Melitta L. Roth: https://scherbensammeln.wordpress.com/


„Die Stille bei Neu-Landau“

Katharina Martin-Virolainen

 

Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen und aus der Hand gelegt hatte, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf.
Traurig – die Geschichte einer Liebe, die glücklicher und erfüllter sein könnte, wenn die Beteiligten über ihre Gefühle gesprochen und nicht nur pflichtbewusst gehandelt, wenn sie für ihre Liebe gekämpft hätten … Aber konnten sie das überhaupt – zu dieser Zeit, in diesem Land? Wo es doch damals oft ums nackte Überleben ging, wo Gefühle unterdrückt und so zur Nebensache werden mussten?
Katharina Martin-Virolainen erzählt uns in ihrem Roman nicht nur die tragische Geschichte einer Familie. Es ist auch ein eindringlicher Appell an alle, besonders jedoch an die Russlanddeutschen, eine Ermutigung oder auch Aufforderung, miteinander zu kommunizieren, sich auszutauschen. Viele der Älteren reden nicht über das Erlebte – aus Angst, aus Schmerz, aus Scham, sie versuchen alles zu vergessen, wollen andere damit nicht belasten. Aber das ist der falsche Weg, denn so reißt irgendwann die Verbindung zwischen den Generationen ab. Dann verlieren die jungen Menschen die Achtung vor ihren Eltern und Großeltern, das Verständnis für ihr Handeln.
Andererseits ist auch die Bereitschaft der Nachkommen zum Nachforschen, Nachfragen nicht weniger wichtig. Die Hartnäckigkeit, würde ich sagen. Die Kinder und Enkelkinder dürfen nicht aufgeben, sie sollten immer wieder versuchen, die Eltern und Großeltern zum Reden zu bewegen, das Erzählte aufzuschreiben und zu bewahren.
Im Roman ist es der jungen Julia gelungen, so eine Verbindung herzustellen – zu ihrer Großtante. Gerade noch rechtzeitig, möchte man dazu sagen. Und das gibt Hoffnung.
Die Zeit schreitet voran und es bleiben immer weniger Zeugen dessen, was in der UdSSR geschah, Zeugen der ungeheuerlichen Verbrechen des Regimes. Diese Verbrechen können sich Menschen, die nicht betroffen waren und sind, kaum vorstellen. Ihnen sind vielleicht die historischen Fakten bekannt, aber nur wenige persönliche Geschichten. Wie viele Schicksale sind schon in Vergessenheit geraten, weil die Menschen schwiegen, weil sie nicht erzählten, was ihnen und ihren Familien widerfahren ist.
Wir haben nicht mehr viel Zeit. Die, die uns noch bleibt, sollten wir nutzen, um das Schweigen zu durchbrechen und so viel wie möglich ans Licht zu bringen.
Russlanddeutsche. Was sind das für Menschen, was zeichnet sie aus, was sind ihre Stärken, wo liegen ihre Ängste? Sind sie in Deutschland angekommen? Wie definieren sie Heimat, haben sie überhaupt eine? Vielleicht finden die Leser*innen für sich im Buch auch auf diese Fragen Antworten.
„Die Stille bei Neu-Landau“ … bewegend, eindringlich, sehr lesenswert, nicht nur für Russlanddeutsche – für uns alle.

 

Link zum Buch bei Amazon.

 

Homepage von Katharina Martin-Virolainen: https://www.martikat.de/


„Hannahs Welt“

Anja Flieder

Tapferkeit

 

„Hannahs Welt“ erzählt die Geschichte eines Mädchens, das sich tapfer durch das Leben kämpft. Hannah hat es nicht leicht – in der Familie wird sie nicht nur missachtet, sondern auch misshandelt und missbraucht. Auch wenn sie die Gewalttaten nicht näher beschreibt, so ist dies aus etlichen wie nebenbei erwähnten Details deutlich erkennbar. Sie versucht, in wenigen schönen Kleinigkeiten des Alltags die Freude und den Sinn des Lebens zu finden und es gelingt ihr auch. Sie gibt nicht auf, auch deswegen noch, weil sie ihrer Schwester beistehen muss. "Wer sonst sorgt sich um sie, wenn nicht ich?", stellt sie sich selbst bestimmt oft die Frage. Die Antwort ist ernüchternd – es gibt keinen, der sowohl für Sarah als auch für die kleine Hannah da ist, der bereit ist, ihnen Schutz zu geben, der sie liebt.

Eine berührende Geschichte, die zeigt, wie schlimm Vernachlässigung und körperliche Gewalt für ein Kind sein können, aber auch, wie stark ein kleiner Mensch ist, wenn er ein großes Herz hat.


„Das Leben liebt es kurvenreich“

Petra Kesse

Das Buch hält, was der Titel verspricht

 

Das Buch "Das Leben liebt es kurvenreich" hält das, was der Titel verspricht. Es ist tatsächlich kurvenreich - das Leben in jeder einzelnen Geschichte. Immer dann, wenn es scheinbar nicht weiter geht einem die Probleme über den Kopf wachsen, wenn sich unglückbringende Ereignisse anbahnen und die Verzweiflung groß wird ... immer dann kommt unerwartet Hilfe. Es sind Freunde, die dir die Hand reichen, es sind Geschwister, die dich unterstützen und nicht fallen lassen. Manchmal sind es Menschen, von denen man es gar nicht vermutet. Das Buch zeigt, wie wertvoll das Leben ist, aber auch, wie kostbar Freundschaft, Zusammenhalt und Menschlichkeit sind.

Eine Kurzgeschichten-Sammlung, die positiv stimmt, aber auch zum Nachdenken anregt.


„Pflanze Träume in deinen Seelengarten“

Karin Biela

Ein Buch zum Träumen

 

Einmal vom Alltag abschalten, sich in eine märchenhafte und fantasiereiche Welt begeben, wo Träume erlaubt sind, wo Gedanken sich so wunderbar in Worte fassen lassen – das alles gelingt mit einem Krimi oder Thriller nicht. Dafür jedoch mit diesem Buch. Alleine schon der Titel verrät uns den Inhalt. „Pflanze Träume in deinen Seelengarten“ … Mit besinnlichen Gedichten, poetischen Geschichten und Märchen entführt mich Karin Biela in ihrem so liebevoll gestalteten Buch in ein anderes Reich, in dem Frieden und Harmonie herrschen, in dem Natur und Mensch eins sind. Zusammen mit wunderschönen Illustrationen von Brigitta Blome bilden die Texte ein kleines Kunstwerk, ein Schmuckstück, das man gerne in der Hand hält.

 

„Im Frühling erwacht der schlafende Baum aus seinem langen Wintertraum.

Er lässt sein junges Blattwerk, leuchtend grün, zu unser aller Freude erblühn.

Er heißt mich willkommen in dem heiligen Hain, um eine Weile bei ihm zu sein.

Wie in einem Zimmer aus wirrem Geäst, der Wunsch nach Ruhe in mir wächst.

Ich halte inne in meiner täglichen Hast, um dankbar zu vergessen meine Last“.

 

So halte auch ich beim Lesen inne, denke nach über das Schöne in meinem Leben, über erfüllte Träume und kostbare Momente – erlebt alleine oder mit einem lieben Menschen an meiner Seite; vor meinem inneren Auge sehe ich wieder den sonnendurchfluteten Birkenwald und fühle mich in seinem Schutze geborgen … sowie es damals, vor langer, langer Zeit einmal war.

 

Ein wunderbares Buch zum Träumen und gut geeignet, um auch anderen eine Freude zu schenken.


„Bittere Bonbons“

Milla Dümichen

Ein Buch der leisen,

dennoch eindringlichen Worte ...

 

Nun habe ich das Buch „Bittere Bonbons“ gelesen und mich sehr gefreut … – für die Autorin gefreut, dass es ein gutes Buch geworden ist, für mich selbst gefreut, dass ich es lesen durfte.

In vielen kleinen Episoden erzählt Milla Dümichen über ihr Leben und ihre Familie, manchmal mit Humor, manchmal mit Sehnsucht und Trauer, manchmal ganz ernsthaft, aber immer mit Liebe und Warmherzigkeit. Einiges erstaunte mich, weil sich in ihren Erzählungen auch mein Leben widerspiegelte. Sie ist zwar in behüteten Familienverhältnissen aufgewachsen, anders als ich, aber beide sind wir in Sibirien geboren (trotzdem liegen unsere Geburtsorte weit, weit auseinander!), und die Schicksale unserer Eltern und Großeltern ähneln sich auf schreckliche Weise. Aber wen wundert das, besonders denjenigen, der Russland und das Leben dort auch nur ein wenig kennt?

Es ist ein Buch der leisen, dennoch eindringlichen Worte, und ich will nicht allzu viel verraten. Die Menschen sollen einfach das Buch in die Hand nehmen, lesen, mitfühlen, mitfiebern oder auch mitlachen, und in jedem Fall nachdenken – über die Vergangenheit, über die Vergänglichkeit und über das, was nie in Vergessenheit geraten darf.

Ich freue mich, dass Milla Dümichen in Deutschland ihr Zuhause gefunden hat, dass sie hier glücklich ist, dass sie das Talent und vor allem den Mut hat, über Erlebtes zu schreiben.


„Begegnungen“

Rainer Güllich

Respekt

 

Mit einem guten Gefühl habe ich das Buch aus der Hand gelegt. Nicht nur die humoristische Seite dieser kleinen Episoden / Begegnungen haben es mir angetan – auch das Menschliche, das dahinter steckt. Jede Geschichte erzählt von einem einzigartigen Menschen, davon, wie er mit seiner Krankheit, mit alltäglichen Situationen zurechtkommt; die Reaktionen sind so unterschiedlich, wie die Personen es selbst sind. Wie der Autor in seinem Nachwort schreibt, kam es zu den geschilderten Situationen in der Anfangszeit seiner Berufslaufbahn – als er gewissermaßen die ersten Schritte als Ergotherapeut machte. Man merkt jedoch, dass ihm von Anfang an die Menschen wichtig waren, mit denen er zu tun hatte. Wenn auch mit einem Lächeln von so manchen amüsanten (und traurigen) Begegnungen erzählt, belächelt er diese Menschen nicht, sondern hat großen Respekt vor jedem von ihnen. Gerade dieser Respekt gibt mir das gute Gefühl und ich würde jedem, der ihn braucht, so einen Ergotherapeut wünschen und auf jeden Fall das Buch „Begegnungen“ ans Herz legen.


„Du kannst nichts. Du bist nichts. Aus dir wird auch nichts.“

Rita Bittner

Du kannst es!

 

Oh doch – du kannst es! Du bist liebenswert! Aus dir ist etwas geworden!

Das, was ich zuallererst erkenne, nachdem ich dein Buch in die Hand genommen habe – du hast ein Talent. Ein Talent zum Schreiben, zum Erzählen, zum Mitteilen. Und das in Verbindung mit dem, was dir als Kind und Jugendliche widerfahren ist, macht das Buch so stark und lesenswert. Es ist keine leichte Kost, wie auch alle Bücher über sexuelle, körperliche und seelische Misshandlungen es nicht sind. Man muss es ‚häppchenweise‘ lesen, um zu begreifen, was alles der kleinen Rita angetan wurde, um zu verinnerlichen, welche Auswirkungen es in ihrem Leben haben wird. Mit diesen Auswirkungen wird sie lange kämpfen müssen. Aber – und das ist wichtig! – sie gewinnt.

Letztendlich sehe ich eine Frau, die sich ihrer Vergangenheit zugewandt hat, um zu sagen: „Nein! So nicht! So bin ich nicht!“

Schritt für Schritt gelingt es ihr, die kleine Rita zu befreien und ihr das Gefühl der Wertigkeit und Einzigartigkeit zu geben.

Ich sehe eine Frau, die groß geworden ist, und diese Frau – die kann alles.


„Wohin du gehen wirst ...“

Barbara Siwik

'Einfache' Menschen in voller Größe

 

Selten hat mich ein Buch so bis tief in die Seele berührt. Die Geschichte zog mich von Anfang an in ihren Bann, so als ob ich mittendrin im Geschehen wäre. Sogar der Dialekt störte mich nur am Anfang, schon bald war er mir vertraut. Ich habe mich in das Leben hineinfühlen können – das fand ich selbst ganz erstaunlich, – und Die Menschen sind mir richtig ans Herz gewachsen. Das Überraschende dabei war auch – das Dorfleben konnte ich gut verinnerlichen, wahrscheinlich, weil ich in etwas ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen bin. Die Atmosphäre war irgendwie die gleiche. (Mein Heimatdorf liegt zwar in Russland, aber es war zu meiner Zeit wie eine kleine deutsche Insel mitten im riesigen Land. Jetzt ist davon nichts mehr übrig geblieben – bis auf einzelne Familien sind alle nach Deutschland ausgesiedelt und ihre Häuser bewohnen Fremde) …
Als das Buch zu Ende war und ich Elses Tod miterleben musste, hatte ich Gänsehaut und fühlte eine tiefe Traurigkeit, aber zugleich auch so etwas wie Frieden in meinem Herzen und Respekt. Ja, großen Respekt vor einem Leben, das so vergangen ist.
Ich freue mich sehr, dass ich dieses Buch lesen durfte – herzlichen Dank dafür. Solche Bücher sind, denke ich, sehr wichtig – zeigen sie doch ein ‚bescheidenes‘ Leben eines einfachen (auf den ersten Blick) Menschen in voller Größe und auch in seiner Einzigartigkeit und Wertigkeit.


„Voila! El-fie et Scherie-hi ...“

Christel Wismans

Können Pink und Rosa bösartig sein? ...

 

Die Bekanntschaft mit Elfie hat mir viel Vergnügen bereitet. Elfie ist eine Frau, die immer geradeheraus ihre Meinung kundtut, vor niemandem zurückschreckt, sich durchsetzt und doch … sehr sensibel sein kann. Ihr Kern – weich und lieblich, auch wenn auf Anhieb nicht leicht erkennbar – harmoniert außerordentlich gut mit ihrem Äußeren und besonders mit ihrem Outfit … Können Pink und Rosa bösartig sein? Nein, niemals! Die Farben sind zart und warm. So auch die Frau … Na gut, manchmal flippt sie aus, aber dann hat sie ihre Gründe, dann kann sie einfach nicht anders.

So eine Elfie ist natürlich nicht allein, das geht gar nicht. Sie muss jemanden beschützen und sie muss ab und an auch selbst beschützt werden. Und vor allem geliebt … Ihr Scherie-hi Klaus-Dieter – ich verrate hier seine Herkunft erst mal gar nicht – eignet sich hervorragend dazu, auch wenn er neben seiner Liebsten manchmal so ganz hilflos, unterwürfig und verloren wirkt …

Aber jetzt … jetzt stoppe ich mich mal lieber, um nicht allzu viel auszuplaudern. Das Buch muss man einfach selbst in die Hand nehmen, aufmachen, in das fast schon abenteuerliche Leben der Beiden eintauchen, lachen, schmunzeln, wieder lachen und … sich darüber freuen, Elfie und Scherie-hi überhaupt entdeckt und kennengelernt zu haben.


„Himbeerrote Knallbonbons“

Christel Wismans

Dann hätten wir eine friedvolle Welt

 

Ein so warmherziges Buch findet man selten. Ich empfehle es nicht nur denjenigen, die Kinder und Enkelkinder haben, sondern auch denen, die keine haben. Beim Lesen bekommt man den Eindruck, dass die Autorin einfach ihren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lässt, und sie reihen sich wie von selbst in Wörter und Zeilen ein und erzeugen Bilder der Liebe, Zuwendung, Vertrauen und Harmonie. Ja, Harmonie – trotz der chaotischen Szenen, die im Buch ab und an beschrieben werden.

Was mir gleich zu Anfang aufgefallen ist und was für mich das Buch so wertvoll macht – die Kleinen werden von 'Oma' mit Respekt behandelt, sie befinden sich auf gleicher Augenhöhe mit den Erwachsenen, und nur so entsteht ein gegenseitiges Vertrauen, eine liebevolle, lebenslange Bindung.

Nachdem ich das Buch aus den Händen legte, dachte ich nur: Wenn alle Mütter und Omas so wären, dann hätten wir eine viel friedvollere Welt ...

Danke für dieses schöne Buch!


„Die Seele der Traumtänzerin“

Christin Ahrens

Du hast den Kampf gewonnen

 

Liebe Christin,

Deine Lebensgeschichte hat mich sehr beeindruckt. Ich kenne die Borderline-Krankheit nicht, jedenfalls sind Menschen in meinem näherem Umfeld nicht davon betroffen, aber ich konnte mir anhand Deiner Aufzeichnungen ein gutes Bild darüber machen. Du bist in Deiner Erzählung ehrlich und offen – das hat mir sehr imponiert, denn das sind Eigenschaften, die auch ich hoch schätze. Deine Kindheit, Deine schlimmen Erfahrungen haben Dein Leben traumatisiert, haben Dich krank gemacht. Du lässt mich (nicht nur mich – alle Leser) in Dein Innerstes blicken und so wird uns bewusst, wie viel Du ertragen und einstecken musstest, wie oft Du zurückfielst in das alte Verhaltensmuster … Du warst jedoch immer wieder aufgestanden und nahmst den Kampf erneut auf. Denn Du wolltest glücklich werden zwischen all‘ den Menschen, die Dich umgaben. Letztendlich hast Du gewonnen, denn Du weißt jetzt, dass Du von anderen geschätzt wirst, dass Du ein sehr liebenswerter Mensch bist. Und dass Du es immer warst!


„Quer durch mich“

Maria Martin

 

Mut zum Leben

 

Ein sehr bewegendes Tagebuch. Erst wenn man so etwas liest, wird einem klar, welche Verwüstung ein sexueller Missbrauch im Leben eines Menschen hinterlässt. Umso mehr bewundere ich Deinen Willen, Deinen Mut und die enorme Arbeit, liebe Maria, die Du an Dir geleistet hast, um in der 'Wüste' wieder eine lebenswerte Welt aufzubauen. Nicht weniger mutig ist es, diesen Prozess zu dokumentieren und offen mit anderen Menschen zu teilen.

Beim Lesen ertappte ich mich an einigen Stellen dabei, dass ich ähnlich denke und fühle. Allerdings verbindest Du vieles in Deinem Leben mit dem Glauben an Gott und da gehen unsere Lebensbetrachtungen entgegengesetzte Wege. Aber ich kann gut verstehen, dass Gott für Menschen kraft- mut- und hoffnungspendend sein kann. Ich glaube nicht an Gott ob gut oder böse, schon als Kind habe ich das nicht getan, bei mir ist mit diesem Namen viel Negatives verbunden, obwohl das nicht unbedingt als Grund meiner Ablehnung dient. Wichtig jedoch ist, dass wir beide es geschafft hast mit oder ohne Gott

Liebe Maria, ich wünsche Dir viele schöne, sonnige, mit Liebe erfüllte Tage in Deinem Leben, und für Dein Buch noch viele, viele Leser. Denn solche Bücher sollen den Weg in die Herzen möglichst vieler Menschen finden. Nur so können sie in unserer Welt etwas ausrichten.


„Nicht verrückt, nur deplatziert“

Anja Flieder

Respekt!

 

Ein kleines Buch, das in die Tiefe geht und Intensität ausstrahlt.

Man muss es aufmachen und eintauchen - in die Gefühlswelt eines Menschen, eines Kindes, dem Schlimmes angetan wurde, das überlebt hat, erwachsen wird und lernt, mit der Vergangenheit und dem Schmerz umzugehen. Das Eintauchen geschieht eigentlich von selbst, zumindest geht es mir so. Jede kleine Geschichte, jedes Gedicht findet Einklang in meiner Seele, berührt die eine oder andere Saite in mir, macht mich traurig, lässt Hoffnung aufsteigen, Freude aufkommen, erfüllt mich mit Zorn oder bringt mich zum Staunen. So wie dieses Gedicht:

 

"Der Himmel weint

Immer dann, wenn die Kleinen weinen,

keinen Ausweg mehr sehen,

am liebsten sich in Luft auflösten.

Ihr Lachen nur gespielt ist

und ihre Augen leer bleiben.

Sie umzingelt sind von der Einsamkeit.

Wenn sie sich nicht mehr freuen können

und keine Hoffnung mehr haben.

Weder wach sind, noch schlafen.

Der Himmel weint immer dann,

wenn ein Kind das Leben als Strafe empfindet,

und lieber zu Staub würde, als am Leben zu bleiben ..."

 

Mein erster Gedanke war: Diese Zeilen hätten auch von mir sein können, es geht um mich, es geht um das kleine Mädchen in mir, es sind seine Gefühle! ... Ich musste es mehrmals lesen ...

Ich danke der Autorin für ihr Werk, dafür, dass sie trotz allem ihre Stimme erhoben hat, um über das zu schreiben, was viele lieber verschweigen. Sie hat das Kind in ihr zu Wort kommen und wieder aufatmen lassen, es befreit und somit den Weg gefunden - aus dem Dunklen der Vergangenheit ins Leben und in die Zukunft.


„Das Murmelglas“

Enya Kummer & Victoria Suffrage

Ein beeindruckendes Werk

 

Ein Buch, das mich aufgewühlt zurückließ. Beim Lesen verspürte ich an vielen Stellen das Bedürfnis, innezuhalten, nachzudenken, nachzufühlen. Unwillkürlich verglich ich die Welt der kleinen Lala mit der Welt eines anderen Mädchens und musste schmerzlich und doch mit Erstaunen feststellen, wie viel Gemeinsames sie haben. Voneinander unabhängig geschrieben und völlig unterschiedlich vom Stil, sind die Geschichten der beiden Kinder auf unheimliche Weise ähnlich. Beide finden Unterstützung von ungewöhnlichen Erscheinungen, beide schöpfen Mut aus eigener Kraft, beiden hilft die Freundschaft auf dem Weg ins Leben, beide entscheiden sich letztendlich für das Glück (wenn man es so ausdrücken darf). Ich frage mich - wie viele Kinder schaffen es, auf diese Weise zu überleben? Wie viele schaffen es doch nicht?

Ich denke an Lala, an die kleine Lisa, an die unzähligen misshandelten Kinder und fühle Zorn in mir aufsteigen, aber auch Zufriedenheit, Freude darüber, dass den beiden Autorinnen Enya K. und Victoria S. so ein beeindruckendes Werk gelungen ist, das alle Leser in seinen Bann zieht. Es soll von so vielen Menschen wie nur möglich gelesen werden und es soll noch viel mehr solcher Bücher veröffentlicht werden.